Robert Lippok testet seit über vier Jahrzehnten die äußersten Grenzen der Kunst aus. Sein Hintergrund in der Kostümabteilung der Deutschen Staatsoper in Berlin, das Studium an der Hochschule für Kunst und Design Berlin-Weißensee und die bahnbrechenden Bandprojekte Ornament und Verbrechen (1983) und To Rococo Rot (1995 – 2014) haben eine transversale Praxis geprägt, die Musikkomposition, bildende Kunst, Bühnenbild, Performance und Kostümdesign umfasst.
Lippok experimentiert mit einer breiten Palette von Musiktechnologien, gefundenen Objekten und selbstgebauten Instrumenten. Seine Werke – ob ein Album oder eine interaktive Installation – gehen stets über die bloße Selbstdarstellung hinaus und thematisieren die Rolle der Kunst als raumbildende und architektonische Praxis. Im Laufe der Jahre wurden seine Werke unter anderem im Palais de Tokyo, in der Neuen National Galerie, im Hamburger Bahnhof, im Künstlerhaus Bethanien, im Haus der Kunst in München, im Gropius Bau und auf der 60. Biennale in Venedig. Lippoks ständiges Interesse an kollaborativen und interdisziplinären Projekten führte zu gemeinsamen Projekten mit internationalen Künstlern wie Doug Aitken, dem Pianisten Ludovico Einaudi für eine ausgedehnte Tournee, der Choreografin Constanza Macras, dem Opernregisseur Sebastian Baumgarten und dem Multimedia-Künstler Julian Charrière.
Bekannt für seinen langjährigen Beitrag zum Katalog von raster-noton durch zeitlose Avant-Techno-Veröffentlichungen, insbesondere open close open (2001), redsuperstructure (2011), Applied Autonomy (2018), wurden Lippoks Live-Auftritte auf weltweiten Festivals und Veranstaltungsorten wie ADE, Berghain, CTM, Funkhaus Berlin, MUTEK, Sonar und Unsound präsentiert.
Robert Lippoks Engagement für die Forschung hat ihn mit renommierten Institutionen für kreative Forschung und Bildung zusammengebracht: Er ist Teil des Kuratoriums des Spatial Audio Systems 4DSOUND, Mitglied des Kuratoriums des Spatial Sound Institute Budapest und Fellow von Olafur Eliassons Institut für Raumexperimente in Berlin. Von 2017 bis 2022 war Lippok Tutor an der New York University in Berlin, wo er die Klasse Experiments in the Future of Production and Performance unterrichtete.
Robert Lippok präsentiert eine ortsspezifische Sound-Installation als Teil der Ausstellung Transforming.